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Inhaltsverzeichnis

INFRANEU dankt allen mitwirkenden Institutionen

Einleitung: Die Klimaschutz-Rente führt zur nachhaltigen Gesellschaft

I. Bestimmung der Zielgruppen, demografische Entwicklung und Beitragsaufkommen

II. Struktur der Klimaschutz-Rente, öffentliche Förderung und haushaltspolitische Auswirkungen

III. Kritische Analyse der Steigerung von Energieeffizienz bei Haushalten, Industrie, Verkehr und Gewerbe, Handwerk und Dienstleistungen sowie Priorisierung des Einsatzes von Investitionen zur CO2-Reduzierung

IV. Einsatz von Erneuerbaren Energien zur Potenzierung der Energieeefizienz und CO2-Reduktion

V. Einsatzeffizienz für CO2-Reduzierung bei Gebäuden, PKW und Prozesstechnologien

VI. Klimaschutz-Rente als ergänzende Altersicherung, Eigenkapitalersatz, Vermögensanlage

VII. Vertriebswege und Kosten der Klimaschutz-Rente

VIII. System der Klimaschutz-Rente als kapitalgedeckte Altersvorsorge mit staatlicher Förderung

IX. Volkswirtschaftliche Finanzströme, Tilgung und Verzinsung der Klimaschutz-Rente im Zeitablauf

X. Erforderliche administrative und gesetzliche Regelungen zur Implementierung der Klimaschutzrente

XI. Entwicklung einer Strategie zur Umsetzung der Klimaschutzrente

Grafische Darstellung

Impressum

 

III. Kritische Analyse der Steigerung von Energieeffizienz bei Haushalten, Industrie, Verkehr und Gewerbe, Handwerk und Dienstleistungen sowie Priorisierung des Einsatzes von Investitionen zur CO2-Reduzierung

B.A.U.M. e. V. Bundesdeutscher Arbeitskreis für Umweltbewusstes Management, Hamburg

Der Beitrag analysiert auf der Basis vorhandener Studien (u. a. Mckinsey, Forschungsstelle für Energiewirtschaft; ifeu/Fraunhofer) in welchen Handlungsbereichen innerhalb der volkswirtschaftlichen Sektoren Finanzmittel investiert werden sollten, um einen möglichst hohen Klimaschutzeffekt durch CO2-Minderung zu erzielen. Dazu werden die Sektoren Haushalte, Verkehr, Industrie und Gewerbe, Handwerk und Dienstleistungen (GHD) untersucht. Der Endenergieverbrauch dieser vier Sektoren betrug 2010 in Deutschland 2.586 TWh bzw. 9.310 PJ. Für die Bereiche Haushalte, Industrie und Verkehr war jeweils ein Anteil von 28 % feststellbar, für den Bereich GHD 16 %. Somit verbraucht die „Wirtschaft" mit 44 % den Hauptanteil der Endenergie, wobei der Verkehrssektor noch hinzu zurechnen wäre.

Im Sektor private Haushalte haben die Auswertungen ergeben, dass die wirtschaftliche Ersparnis sowie das CO2-Vermeidungspotential folgende Rangfolge von Maßnahmen ergibt:

  1. Optimierung/Sanierung Heizungssystem
  2. Gebäudesanierung
  3. Einsatz effizienter Haushaltsgeräte
  4. Einsatz effizienter IUU Geräte
  5. Ersatz der Beleuchtungen

Der größte Teil des Einsparpotentials liegt mit ca. 80 % im Raumwärmebereich (Gebäudesanierung und Heizungssysteme).

Der Sektor Industrie hatte im Jahr 2010 einen Endenergieverbrauch von 720 TWh bzw. 2.592 PJ. Davon entfielen fast zwei Drittel auf Prozesswärme; 23 % betrug der Energieverbrauch für Antriebe und Motoren, 12 % entfielen auf Gebäude (70 % Wärme, 30 % Strom). In der Prioritätenliste unterscheidet B.A.U.M. e. V. zwischen Industriellen Querschnittstechnologien mit der Rangfolge höchster Effizienz durch Optimierung von Antrieben, Pumpen, Druckluft-, Lüftungs- und Heizungssysteme, Beleuchtung sowie Sanierung von Kälteanlagen) sowie

Spezifischen Prozesstechnologien – Prozessoptimierung durch technologische Systemwechsel in der Metallerzeugung, dem Papiergewerbe, der Grundstoffchemie, im Bereich Steine-Erden, bei Nicht-Eisen-Metallen sowie im Ernährungsgewerbe und im Sektor Glas und Keramik.

Mehr als 80 % des Endenergieverbrauches im Verkehrssektor entfallen auf den Straßenverkehr. An den CO2-Emissionen ist der Verkehr mit ca. 20 % beteiligt. Die erforderlichen Effizienzmaßnahmen lassen sich mit folgenden Prioritäten aufführen:

  • Einführung effizienter PKW
  • Leichtlaufreifen
  • Energieeffizientes Fahren (Fahrerschulungen)
  • Verkehrsverlagerung auf ÖPNV und Fahrrad
  • Leichtlauföle PKW
  • Hybridfahrzeuge

Der anteilsmäßig kleinste Sektor Gewerbe, Handwerk und Dienstleistung (GHD) verbrauchte 2010 rund 412 TWh, davon 30 % Strom – und 70 % Brenn- und Kraftstoffanteil. Die Prioritäten für Effizienzmaßnahmen stellen sich wie folgt dar:

  1. Sanierung von Heizungssystemen und Gebäuden
  2. Optimierung der Beleuchtung
  3. Optimierung von RLT-Systemen
  4. Optimierung von Bürotechnik
  5. Optimierung von Kühl- und Gefriersystemen u. a. im Lebensmittelbereich.

Die Verfasser beschäftigen sich auch mit der Frage wie der Finanzmittelfluss beim KSR-Modell gestaltet sein muss, um eine nachhaltige sichere Rentenauszahlung gewährleisten zu können. Dazu wird auf Contracting-Modelle verwiesen wie sie auch in den Kapiteln V und VI ergänzend erörtert werden. Diese kommen jeweils für die Bereiche Kommunen und Industriebetriebe in Betracht und können auch von privaten Contracting-Unternehmen angeboten werden, die die finanziellen Mittel über den KSR-Fonds (z. B. KfW) erhalten. Aus den zum Teil beträchtlichen Einsparungen wäre eine Rendite erzielbar, die Contractor, Vertriebskosten, Kreditkosten sowie den Rentenfonds KSR bezahlen könnte. Dazu wird ein für das BMWi erarbeitetes neuartiges Contracting-Modell (NAERCO: Nachhaltiges Erfolgs-Contracting) vorgestellt sowie ein von B.A.U.M. e. V. entwickeltes Modell eines „B.A.U.M.-Zukunftsfonds". Auch hierbei speist sich die Rendite der Anleger anteilig aus den durch die umgesetzten Maßnahmen zur Energieeinsparung erzielten Kosteneinsparungen. Von besonderem Interesse ist dabei das Konzept eines „Regionalen Zukunftsfonds", der Energieeffizienzmaßnahmen auch vor dem Hintergrund verbreiteter kommunaler Finanzierungsprobleme erlaubt. Dem Bericht angefügt sind 22 Projektbeispiele für Optimierung bzw. Effizienzsteigerung bei Beleuchtung, Wasserversorgung und Entsorgung, Pumpen, Heizung und Klima.