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Inhaltsverzeichnis

INFRANEU dankt allen mitwirkenden Institutionen

Einleitung: Die Klimaschutz-Rente führt zur nachhaltigen Gesellschaft

I. Bestimmung der Zielgruppen, demografische Entwicklung und Beitragsaufkommen

II. Struktur der Klimaschutz-Rente, öffentliche Förderung und haushaltspolitische Auswirkungen

III. Kritische Analyse der Steigerung von Energieeffizienz bei Haushalten, Industrie, Verkehr und Gewerbe, Handwerk und Dienstleistungen sowie Priorisierung des Einsatzes von Investitionen zur CO2-Reduzierung

IV. Einsatz von Erneuerbaren Energien zur Potenzierung der Energieeefizienz und CO2-Reduktion

V. Einsatzeffizienz für CO2-Reduzierung bei Gebäuden, PKW und Prozesstechnologien

VI. Klimaschutz-Rente als ergänzende Altersicherung, Eigenkapitalersatz, Vermögensanlage

VII. Vertriebswege und Kosten der Klimaschutz-Rente

VIII. System der Klimaschutz-Rente als kapitalgedeckte Altersvorsorge mit staatlicher Förderung

IX. Volkswirtschaftliche Finanzströme, Tilgung und Verzinsung der Klimaschutz-Rente im Zeitablauf

X. Erforderliche administrative und gesetzliche Regelungen zur Implementierung der Klimaschutzrente

XI. Entwicklung einer Strategie zur Umsetzung der Klimaschutzrente

Grafische Darstellung

Impressum

 

Einleitung: Die Klimaschutz-Rente führt zur nachhaltigen Gesellschaft

Prof. Dr. Dieter Flämig

Die Prognosen des Weltklimarates IPCC zu den Folgen des Klimawandels zeigen eine große Gefahr für die gesamte Weltgemeinschaft auf. Die Entwicklung der Treibhausgase erfordert, dass die Volkswirtschaften weit über die reine „Energiewende" hinaus sich dem Gebot der ökologischen, sozialen und ökonomischen Nachhaltigkeit verpflichten müssen. Nur so können in diesem Jahrhundert Gesellschaften entstehen, die den notwendigen jährlichen Treibhausgasverbrauch von einer Tonne pro Person nicht überschreiten.

Das ist eine Herkulesaufgabe, die ein massives breites Umdenken und breitenwirksame Instrumente benötigt. Ein geeignetes Instrument könnte in Deutschland die „Klimaschutz-Rente" sein, die gesellschaftsweit ökologisch-ökonomische Daseinsvorsorge mit sozialer Altersvorsorge verbindet.

Die „Klimaschutz-Rente" sollte als 4. Säule der Altersvorsorge im Sinne eines „ökologischen Generationenvertrages" etabliert werden: Sparen und Investieren für das Alter, damit neben der eigenen sozialen auch die ökologische Zukunft unserer Gesellschaft so stabil und lebenswert wie nur möglich wird.

Die „Klimaschutz-Rente" ist ein dynamisierendes Instrument für alle Pflichtversicherten und freiwilligen Privatanleger, um einen Teil ihrer Altersvorsorge gezielt für solche Investitionen einzusetzen, die

  • den Klimaschutzzielen konsequent dienen;
  • dafür in kreislauforientierte und solide finanzierte Investitionsprojekte fließen;
  • auf Projektebene miteinander strategiebasiert zu vernetzen sind, um einen größeren Beitrag zur Systemeffizienz und Ressourceneffizienz leisten zu können.

Über ein „Obligatorium" bei der bisherigen gesetzlichen Rentenversicherung könnten – abhängig von den benötigten Investitionssummen – zwischen 2 Prozent und 2 Prozentpunkten der Versicherungsbeiträge gezielt für den Umbau unserer Gesellschaft zu mehr Nachhaltigkeit eingesetzt werden. Ergänzend könnten Milliarden-Euro-Beträge aus dem Potential der freiwillig Versicherten kommen, wenn auch hier eine Mindestverzinsung garantiert wird und umweltorientierte Steueranreize gegeben werden (s. „marktkonforme Solidarität").

Die „Investitionsleitstelle" für die optimale Allokation des Finanzvolumens aus der „Klimaschutz-Rente" könnte die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) werden, die bereits über viele Erfahrungen im Bereich von rentablen Umweltinvestitionen und insbesondere mittelständischen Protagonisten verfügt.

Im Rahmen der Untersuchung wurden 14 Arbeitspakete definiert und an fachlich ausgewiesene Experten vergeben.

Die inhaltlichen Schwerpunkte orientieren sich an folgenden Leitgedanken:

  • Die Alterssicherung muss dringend im Sinne nachhaltiger Gesellschaftsentwicklung verbessert werden.
  • Der Klimaschutz muss vornehmlich dezentral, kreislauforientiert und mittelstandsnah strukturiert und nachhaltig, berechenbar finanziert werden.
  • Die grundsätzliche Offenheit der Gesellschaft für soziale und ökologische Zukunftssicherung muss intelligent und zielführend genutzt und mit geeigneten Instrumenten in den Dienst des konkreten Strukturwandels gestellt werden.
  • Eine erfolgreiche Umsetzung in die Praxis hat die optimale Verknüpfung dieser Anliegen durch eine an Systemeffizienz orientierte Gesamtstrategie zur Grundlage.

Die Arbeitsergebnisse werden in der vorliegenden Dokumentation vorgestellt und münden in eine Empfehlung zur rechtlichen Ausgestaltung und in Vorschläge für die weitere politisch-gesellschaftliche Umsetzung. Die vorliegenden Ergebnisse sind eine Diskussionsgrundlage, die die Nachhaltigkeitsdiskussion in Deutschland befruchten und in die jetzt erforderliche Dimension der Umsetzung führen kann.